Die Messe Bozen ist eine überregionale Wirtschaftsmesse, die ihren Sitz in der Handelszone Bozen Süd (ehemalige Industriezone Bozen) hat. Sie versteht sich für den gesamten europäischen Alpenbogen als bedeutendste Kontaktbörse zwischen Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum und Italien. Die Messen und Kongresse konzentrieren sich auf alpenländische Wirtschaftsthemen. Messe Bozen greift bei den Entwicklungsstrategien auf ausgeprägte Kompetenzfelder aus der Region Trentino-Südtirol zurück. Die Schwerpunktthemen Freizeit, Landwirtschaft, Gastronomie, Tourismus, Bildung und spezielle alpenländische Industriethemen ziehen mittlerweile jährlich über 3.000 Aussteller und 230.000 Besucher aus ganz Europa an.
Die großen Jahrmärkte, die seit dem Mittelalter den Ruf Bozens als Schnittpunkt zwischen den Handelszentren Venedig und Augsburg begründeten, gelten als Vorläufer der Messe Bozen. Erstmals um 1450 wurden diese Jahrmärkte als „Messe“ bezeichnet. Von 1635 bis 1851 bestand in Bozen ein eigener Merkantilmagistrat, der zu Messezeiten als Handelsgericht agierte und hernach in seiner Funktion von einer Handelskammer abgelöst wurde. 1948 wurde die erste moderne Messe, die sog. Mustermesse (heute Herbstmesse), durchgeführt. Das damalige Symbol der Messe, ein Enzian mit verschiedenen Nationalfahnen als Blütenblätter, steht für die internationale Ausrichtung der Messe Bozen. Die ersten Mustermessen fanden am Gerichtsplatz statt, der aber bald zu klein wurde. Daher wurde 1951 das Messegelände in der Romstraße (Stadtviertel Europa-Neustift) erworben und 1952 bezogen. In den 1970ern wurden verschiedene Spezialmessen eingerichtet, den Anfang machte die im Zwei-Jahres-Rhythmus veranstaltete Alpenländische Landwirtschaftsschau (heute AgriAlp). 1998 zog die Messe an ihren heutigen Sitz, dort stehen 25.000 m² in der Mehrzweckhalle und 15.000 m² Freifläche zur Verfügung. Seit ihrer Gründung eine autonome Körperschaft öffentlichen Rechts, konstituierte sich die Messe Anfang 2003 als Aktiengesellschaft, deren Hauptaktionär die Autonome Provinz Bozen (62 %) ist; weitere Aktionäre sind die Region Trentino-Südtirol (21 %), die Handelskammer Bozen (4 %), die Stadtgemeinde Bozen (5 %), der Hotel- und Gastgewerbeverband (HGV), der Landesverband der Handwerker (LVH) und der Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds).